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Menschsein und Leben in der Zukunft (und wie wir leben werden)

Wie gestalten wir unser Zusammenleben neu?

Ich werde nie vergessen, wie eine liebe Freundin nach dem ersten Lockdown im Jahr 2020 zu mir zum Essen kam und das erste, was sie fragte war: kannst du mich bitte in den Arm nehmen? Körperliche Nähe. Wir brauchen das so sehr. Es ist essentiell, es ist wie Nahrung für uns Menschen. Egal, wie alt wir sind. Und ja, natürlich habe ich sie fest in den Arm genommen und gedrückt.

Seit Ausbruch der Pandemie und der Irrungen und Wirrungen dieser Zeit lässt mich der Gedanke, wie wir das Menschsein und das Zusammenleben von uns Menschen miteinander neu definieren können, einfach nicht mehr los. Denn dorthin, wohin sich unser sein als Gemeinschaft in der westlichen Welt in den letzten ca. 100 Jahren hinbewegt hat, kommen wir nicht mehr weiter. Es ist eine Sackgasse. Dort endet dieser Teil der Geschichte. Für immer.

Doch wie lässt sich etwas, was eine Gewohnheit ist, die Art und Weise, wie wir das Zusammensein mit anderen seit Kindheitstagen an gelernt haben, verändern? Und wo soll es überhaupt hin gehen. Wie immer freue ich mich, wenn du deine Meinung und deine Gedanken dazu oder einfach auch das, was dir auf dem Herzen liegt, mit mir teilst.

Wir suchen alle nach Richtung und Führung. Denn das ist der momentan größte Schwachpunkt der Gesellschaft - es gibt sie nicht. Schwäche dominiert und es braucht Führung. Es braucht große, andersartige Visionen, von dem, was Zukunft sein kann und wie sie aussehen soll.

Wir sind, nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch wir Menschen, eine vom Aussterben bedrohte Spezies und es gibt im Moment übermäßig viele Herausforderungen, die wir zu meistern haben.

Wir befinden uns in der letzten Stufe des industriellen Zeitalters. Doch wo geht es von hier aus hin? Seit der Zeit der Industrialisierung sind verrückte Dinge geschehen, die Welt hat sich in so einem schnellen Tempo verändert, wie noch nie zuvor. Doch so haben sich auch die Menschen und ihr Miteinander rasant verändert.

Die Industrielle Revolution hat erhebliche Probleme mit sich gebracht, wie Umweltverschmutzung, Abholzung, die Ausbeutung der Bodenschätze, toxische Chemikalien in Boden, Grundwasser und Luft, Kinderarbeit, Arbeitsplätze, die der Gesundheit von Menschen Schaden zufügen. Doch nicht nur Schwierigkeiten und Missstände sind dabei entstanden, sondern auch wahre Wunder und wundersame Erfindungen, wie Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft, die Telefonie, Computer, Flugzeuge, das Internet.

Die Zeitspanne, in der neue Erfindungen umgesetzt werden hat sich immer mehr verkürzt und von der wirtschaftlichen Globalisierung ganz zu schweigen.

Doch diese Entwicklungen, dieses Netz, das wir alle über Jahre und Jahrzehnte hinweg gespannt haben ist zerbrechlich. So zerbrechlich, wie wir Menschen.

Es gibt Momente, in denen fühle ich mich verloren, ja gar orientierungslos. Und ich beobachte es nicht nur bei mir, sondern beim Großteil der Bevölkerung, die mich umgibt. Es sind so viele Aufgaben, so viele Herausforderungen, die es zu meistern gilt, so dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Genau in dem Moment setzt die Überforderung ein. Und was passiert dann?

Wir bleiben in unserer gewohnten Zone, wir ziehen uns zurück. Wir stellen uns den Themen nicht mehr, weil etwas in uns sagt: das lohnt sich nicht oder ich weiß nicht wie oder das können doch andere machen. Und diese Stimme, die da im Inneren zu uns spricht sagt das keinesfalls aus Bosheit oder Egoismus, sondern einfach nur, um dir das Gefühl von Sicherheit zu geben. 

 

Die Bevölkerung der Welt 

Zu Beginn des Jahres 1900 lag die Weltbevölkerung bei 1,65 Milliarden Menschen und ist bis heute auf über 8,18 Milliarden angestiegen. Und das in nur etwa 120 Jahren. Das ist doch verrückt. Und jetzt einmal zum Vergleich: Im Jahr 1800 lag die Weltbevölkerung geschätzt bei 980 Millionen und stieg bis 1900 auf besagte 1,65 Milliarden an. Das war nicht einmal eine Verdoppelung in 100 Jahren.  

Wenn ich solche Zahlen sehe, dann muss ich erst einmal tief durchatmen und mir der Dimension bewusst werden. Dessen bewusst werden, was das eigentlich bedeutet. Was für Bewegungen, Entwicklungen da in unserer Welt wirklich geschehen sind. Eine unfassbare Zunahme. Die Ressourcen, um diese wachsende Menschheit zu versorgen sind endlich, oder nicht? 

Es geht darum, eine neue Richtung einzuschlagen, gemeinsam einen neuen Weg zu bestreiten.

Ein neuer Weg kann dann gegangen werden, wenn wir bereit sind für Veränderung. Und ja wir können uns verändern. Mit jedem einzelnen Atemzug hast du die Chance dazu, dich oder etwas in deinem Sein und Leben zu verändern. 

Die grundliegende Frage ist doch: Was macht ein menschliches Leben lebenswert? Und noch weiter: Was macht ein Leben und das Leben in und mit einer Gesellschaft gesund, nachhaltig, seelisch gesund, stabil, sicher und aufstrebend? Wie kommen wir von der kränklichen Form auf einen gesunden Weg?

Es gibt etwas, das uns allen inne wohnt. Auf dem sich unser ganzes Sein aufbaut, und es ist etwas, was für eine neue Zukunft genutzt werden kann: WERTE.

Eigene und gemeinsame Werte. Das Freisein, deiner innere Freiheit und deine Wertschöpfung sind eng miteinander verwoben. Werte sind ein Abbild unserer Idealvorstellung und wenn wir es schaffen, uns selbst immer wieder daran erinnern uns an unseren eigenen Werten zu orientieren und danach zu leben, dann können wir unserer Vision immer näher kommen und damit eins werden. Das ist viel machtvoller, als wir uns dessen bewusst sind.

Bevor ich nun weiter über Werte und deren Wichtigkeit für deine, meine, unsere Zukunft erzähle, frage ich dich: Was sind deine 3 für dich allerwichtigsten Werte auf die du keinesfalls verzichten kannst? Es können auch 5 sein, aber starte mal mit 3.

Welche Werte sind unabdingbar für dich, einfach unverhandelbar? Schreibe sie gerne auf und teile sie mit mir! 

Ich habe mich auf die Suche gemacht, was grundlegende Werte für eine Gesellschaft sein dürfen, so dass wir uns in eine neue Richtung bewegen dürfen. Und ich habe etwas gefunden, was mich so sehr inspiriert hat, dass ich es gerne mit dir teilen möchte. Karin Miller ist Werteforscherin und hat sich genau diesem Thema angenommen und ein Buch namens “Global Values” darüber geschrieben. Sie sagt:

 

Sie hat in ihrem Buch 10 Werte definiert, die den Grundstein für den Paradigmenwechsel der Weltbevölkerung legen können und genau diese möchte ich jetzt gerne mit dir teilen. Schau doch einmal, während du weiter leist, ob darin auch deine Werte enthalten sind oder auch wo du in Resonanz mit den Werten gehst und wo vielleicht in Ablehnung oder Widerstand.

Betrachten wir erst einmal alle definierten Werte im Überblick. Ich habe für den englischen Begriff manchmal mehrere Worte verwendet, weil sich das eins zu eins so in der deutschen Sprache nicht greifen lässt.

 

10 Werte (nach Karin Miller)

  1. Unity - Einheit oder Einigkeit
  2. Community - Gemeinschaft
  3. Life - Leben
  4. Freedom - Freiheit
  5. Connection - Verbindung
  6. Sustainability - Nachhaltigkeit
  7. Creativity - Kreativität = Schaffenskraft
  8. Empowerment - Ermächtigung, Befähigung, Mitwirkungsmöglichkeit
  9. Choice - Auswahl oder Entscheidung
  10. Integrity - Integrität oder Unversehrtheit/Unverfälschtheit

Lass uns nun die Begriffe mit Inhalt aus Karin Millers Buch füllen, um ein klareres, fühlbareres Bild davon im Körper zu bekommen.

Einigkeit

Gemeinsam bilden wir und sind wir Leben. Zusammen sind wir ganz. Einheit ist unser ursprünglichster Zustand des Seins. Vielfalt macht uns schön. Alle sind und alles ist miteinander verwoben. Wenn wir erkennen, dass dies unser Ursprungs-Zustand ist, wird uns klar, dass wir, im Schmerz verharren, solange wir in einer Weise handeln, die nicht von einer Einheitsperspektive ausgeht. Lösungen können durch einen globalen, ganzheitlichen Ansatz gefunden werden. Liebe und Mitgefühl verbinden uns. Der Wandel beginnt bei jedem einzelnen von uns.

Gemeinschaft

Weil wir eins sind, sind isoliert handelnde Einzelpersonen oft unwirksam. Indem wir uns zusammenschließen, finden wir unsere wahre Kraft und Identität. Wir beginnen dann, uns selbst in diesem Kontext von Verbindungen zu sehen. Anstatt andere zu bewerten, sie zu denunzieren, sie zu verurteilen oder gar auf sie einzuschlagen, müssen wir einander so behandeln, wie wir selbst behandelt werden möchten. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist, dass jeder von uns lernt, sich zuerst selbst zu lieben. Wir wollen alle mit Liebe und Respekt behandeln und auch so behandelt werden. 

Das Leben

Das Leben gibt allen Dingen Energie. Das Leben ist der Kern aller Existenz. Es ist die Lebenskraft und Energie, die aus dem "Urknall" in Materie übergegangen ist. Es ist die universelle Intelligenz, die sich in uns allen und auch in Tieren und Pflanzen bewegt. Sie fließt durch das gesamte Leben. Wenn wir das Leben wertschätzen, beginnen wir, die Perspektive des Lebens einzunehmen, das durch uns lebt. Man kann sich selbst als ein Instrument des Lebens sehen, durch das sich das Leben bewegt, um sich zu einem höheren Zustand des Seins zu entwickeln. Wir können uns dafür entscheiden, uns mit dem Leben und dieser Energie in Einklang zu bringen, oder wir können uns dafür entscheiden, dagegen zu arbeiten - gegen das, was das Leben, andere und alle Lebewesen unterstützt. Wir dürfen uns an unsere Verbindung zu allem erinnern und uns dafür entscheiden, mit dieser Lebenskraft zusammenzuarbeiten. Wenn wir das nicht tun, bleiben wir oft im Schmerz und der Überforderung zurück. 

Freiheit

Freiheit ist ein natürliches Recht. Demokratische Prinzipien sind die Grundlage für soziale Gerechtigkeit. Jeder Mensch hat einen freien Willen. Freiheit ist die Basis dafür, dass wir unseren freien Willen ausüben können. Wir haben kollektive Vereinbarungen und soziale Strukturen, die unsere Werte widerspiegeln. Durch unsere Freiheiten erschaffen wir und tragen und halten unsere Gesellschaft. Ich spreche von Demokratie. Die Demokratie setzt sich für gleiche Rechte und Freiheit für alle ein, damit wir alle gemeinsam die Gesellschaft gestalten können. Es liegt an uns, sie einzufordern.

Verbindung

Alle Dinge haben Auswirkungen auf alle Dinge. Wenn wir mit einem Gefühl der Unverbundenheit mit anderen und sogar mit unseren globalen Herausforderungen leben, erfahren wir Leid und Unwohlsein. Wir wissen vielleicht nicht oder noch nicht, wie wir all diese globalen Herausforderungen lösen können. Doch stell dir nur einmal vor, wir betrachten uns alle als Teil einer Zelle im menschlichen Körper. Wir alle haben eine Rolle in diesem Körper. Wir müssen über unsere eigene Rolle nachdenken und darüber, wie wir diese Rolle im Kontext des Ganzen erfüllen können. Der Wandel beginnt in uns selbst. Wir müssen unsere eigene, individuelle Rolle finden - uns innerlich so verändern, dass wir uns als Teil des globalen Netzes sehen. Wir dürfen lernen heraus zu zoomen und das größere Bild zu sehen, zu erkennen wie sich unser Handeln auf alle und alles auswirkt.

Nachhaltigkeit

Es ist unerlässlich, sich um Nachhaltigkeit zu kümmern, um das globale Leben in der Welt zu erhalten. Wenn wir das Wort "Nachhaltigkeit" hören, denken wir oft an die grüne Bewegung. Wir können den Begriff jedoch auch auf Entscheidungen zur Nachhaltigkeit ausweiten, die wir in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen zu Freunden, Familie usw. treffen, wie wir wählen und wie wir uns in unserem täglichen Leben verhalten. Nachhaltigkeit bringt uns dazu, nicht mehr nur an kurzfristige individuelle Vorteile zu denken, sondern vielmehr an eine langfristige, gemeinschaftliche Synthese - die Arbeit als eine Einheit, als ein Körper des Lebens.

Kreativität/Schaffenskraft

Unser Lebensziel ist es, uns auf einzigartige Weise zu verwirklichen und auszudrücken, um uns selbst und das Leben anderer zu unterstützen. Dein Wille und dein Geist erzeugen deine Handlungen und spiegeln deine Absichten wider. Angst erzeugt immer mehr Angst. Wenn du einen Zustand der Angst nach innen projizierst, bekommst du noch mehr Angst. Liebe erzeugt immer mehr Liebe. Das ist ein einfaches Prinzip. Wir alle sind Schöpfer. Wir erschaffen unser eigenes Leben und gemeinsam erschaffen wir unsere kollektive Realität. Wir treffen Entscheidungen, die uns auf bestimmte Ziele hinführen. Liebe, Respekt, Anmut und Ehre erschaffen eine Welt, die von Liebe, Respekt und Demut gegenüber allen Dingen geprägt ist. 

Ermächtigung/ Befähigung, Mitwirkungsmöglichkeit

Indem wir andere ermächtigen, ermächtigen wir uns selbst. Wir sind alle eins. Marianne Williamson hat gesagt: "Unsere tiefste Angst ist nicht, dass wir unzulänglich sind. Unsere tiefste Angst ist, dass wir unermesslich mächtig sind. Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit, die uns am meisten ängstigt.” Du denkst vielleicht: Wer bin ich schon, dass ich dieses Buch schreibe? Aber, warum nicht? Wir dürfen zu jedem Zeitpunkt unserer Lebens unsere Ängste überwinden, dass wir den Herausforderungen der heutigen Welt nicht gewachsen sind. Wenn wir unsere eigene Macht beanspruchen, können wir andere dazu inspirieren, dies auch zu tun. Der Geist der Macht besteht darin, zu kooperieren und nicht andere zu dominieren. 

Wahlmöglichkeiten/Auswahl oder Entscheidung

Wir haben die Freiheit zu wählen, was wir erschaffen und zerstören, wie wir handeln und reagieren, was wir schätzen und wie wir leben. Unsere Macht zu wählen erlaubt es uns, die Kontrolle über unser Leben zu haben. Wenn wir erkennen, dass wir die Wahl haben, welche Art von Welt wir erschaffen, können wir die Verantwortung für unser eigenes Leben übernehmen und haben mehr Weitsicht und Klarheit darüber, wie sich unser eigenes Leben entfaltet - sogar im Zusammenhang mit den Entscheidungen anderer. Das Einzige, worüber wir wirklich Kontrolle haben, sind unsere Entscheidungen. Darin liegt die wahre Macht.

Integrität oder Unversehrtheit/Unverfälschtheit

Alles ist integriert und Teil des Ganzen. Wenn wir das Ganze erkennen, sind wir eins. Wir müssen unsere Handlungen mit unseren Werten in Einklang bringen. Wir sind anderen gegenüber integer, wenn unsere Handlungen mit unseren Vereinbarungen, die wir mit anderen getroffen haben, übereinstimmen. Wir sind integer, wenn unsere Werte die integrierte Natur und die Einheit aller Dinge widerspiegeln, wenn wir das Ganze und unseren Anteil daran schätzen.

Das letzte Kapitel des Buches ist ein Aufruf zum Handeln - um nach innen zu gehen. Die Handlung ist in Wirklichkeit eine Nicht-Handlung - zu meditieren, Achtsamkeit zu praktizieren und unsere Weltsicht von Isolation auf Kooperation umzustellen. Indem wir nach innen gehen, können wir unseren Geist beruhigen und uns mit anderen zusammentun, um Lösungen zu finden, von denen alle profitieren. Das Buch ist ein Rahmen, um unser eigenes, individuelles Denken zu verändern und dann die Welt zu verändern.

Für mich kommen auf diese Liste noch zwei weitere Werte: Authentizität und Verantwortung, bzw. Eigenverantwortung. Denn nur wenn ich authentisch bin, bin ich ganz bei mir, bin in Verbundenheit mit mir und kann Eigenverantwortung für mein Leben übernehmen. Erst dann kann ich wirklich da sein für das Kollektiv und auch für die großen Aufgaben.

Sage mir: welche sind deine Werte?

Wo entwickeln sich deine Werte hin im Hinblick auf das Jetzt und deine Zukunft?

 

 

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