“Ich wäre gerne wirklich intelligent,” spricht es immer wieder in meinem Kopf. “So richtig intelligent.”
Doch so lange ich diesen noch unerfüllten Wunsch in mir trage, bin ich unglücklich. Und das will ich nicht sein, also überlege ich mir, was Intelligenz eigentlich wirklich ist und ob ich das, wenn ich ganz genau weiß, was es ist auch wirklich noch will.
Das lateinische Wort intellegere bedeutet "erkennen“, "einsehen“, "verstehen“.
Die Intelligenz bezieht sich auf unsere geistige Leistungsfähigkeit ein Problem zu lösen. Das kann das Lösen eines logischen, sprachlichen, mathematischen oder sinnorientierten Problems sein.
Ein weiterer Aspekt von Intelligenz kann sein, dass sie uns als ein menschliches Wesen dazu befähigt, angemessen und vorausschauend in unserer Umgebung zu agieren; dazu gehört die Fähigkeit, Umgebungsdaten wahrzunehmen, d. h. Sinneseindrücke zu haben und darauf zu reagieren, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und als Wissen zu speichern, Sprache zu verstehen und zu erzeugen, Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen.
Darüber hinaus gibt es noch allerhand drum herum: Intelligenztests, Intelligenztheorien und Gebiete der Psychologie und der Neuropsychologie, die sich speziell damit befassen.
Im Zusammenhang mit dem Begriff künstliche Intelligenz finden wir uns vor allem auf dem Experimentierboden der kognitiven Psychologie wieder. Denn diese greift auf Methoden und Erkenntnisse der Hirnforschung und der Entwicklungspsychologie zurück. Die Erkenntnisse daraus fließen maßgeblich in die Art der Programmierung von künstlicher Intelligenz mit ein.
KI ist ein Teilgebiet der Informatik. Aus der Brille von “Intelligenz” betrachtet, befasst es sich mit der Automatisierung von intelligentem Verhalten und dem maschinellen Lernen befasst. Doch der Begriff ist schwierig zu fassen, da es bereits an einer genauen Definition und Klärung von „Intelligenz“ und was wirklich intelligent ist, mangelt. Dennoch wird er, also der KI-Begriff, bis heute verwendet.
Der Ausdruck an sich: Künstliche Intelligenz macht uns Menschen Angst.
Künstlich ist das Antonym von Natürlich.
Wenn die Intelligenz nicht natürlich gewachsen ist, was ist es dann für eine Art von Intelligenz. Eine nicht-steuerbare, nicht-kontrollierbare Intelligenz?
Oder ist es einfach so, dass dieser Begriff an sich falsch gewählt ist und dass die KI eigentlich gar nicht intelligent ist? Diesen Fragen möchte ich heute ein wenig auf den Grund gehen.
Das Grundproblem besteht darin, dass der Begriff “künstliche Intelligenz” komplett irreführend ist. Es handelt sich um Algorithmen, eine Software, ein geschnürtes und trainiertes Datenpaket. Ist es wirklich intelligent?
Who knows?
Mit solchen Begriffen werden unsere Gefühle angesprochen. Sie beeinflussen unsere persönliche Beziehung zu einem Thema. In diesem Fall führen sie zu Fantasterei, überhöhten Erwartungen.
Der Mensch träumt schon lange von übermenschlichen Wesen, die oft unglaubliche Grösse und Kraft besitzen und ausserordentliche, körperlich schwere Aufgaben blitzschnell ausführen können. Zugleich fürchten wir uns auch davor, dass diese nach einiger Zeit unkontrollierbar werden könnten. (Bsp. Frankenstein, Sci-Fi Movies, KI und Robotik)
Die KI wurde vom Menschen erschaffen und programmiert. Sie entsprang den Köpfen mehrerer unterschiedlicher Forscher und Forscherteams.
Es ist unglaublich wichtig zu verstehen und zu bedenken, wie wir damit umgehen wollen, und zu durchleuchten, ob irgendeine Gefahr besteht und von wem sie ausgehen könnte. Vom Menschen oder von der KI? und auch Folgendes zu klären: Welche Rolle wird der Mensch in Zukunft spielen?
Wenn wir es auf das Simpelste herunter brechen, dann sollte es eigentlich erweiterte Intelligenz genannt werden: jedes Stück Software ist ein Stück erweiterte menschliche Intelligenz. Es sind nicht Roboter, die ein Computerprogramm bestimmen – es waren und sind wir Menschen.
Klären wir noch einmal den Intelligenz Begriff aus einem anderen Blickwinkel: Intelligenz stellt die Fähigkeit dar, innovativ zu sein, Regeln zu brechen, sich für das noch Unbekannte zu interessieren. Intelligent zu sein bedeutet, neugierig zu sein. Intelligenz ist dynamisch, global wirksam, abstraktions- und entwicklungsfähig.
Sie kann menschliches Lernen und Denken auf den Computer übertragen. KI-Programme arbeiten fehlerfrei, schneller und effizienter als Menschen. Sie tun das auf ressourceneffiziente Weise im 24/7-Modus. Sie werden nie müde. Ihre Leistung wird weder durch Trauer, Verluste noch durch Liebeskummer gesenkt.
Schauen wir die berühmten Computerprogramme aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz an, wie etwa AlphaGo, Watson oder Deep Blue: Sie benutzen Strategien, Argumentationen und Wege, die sich sehr von jenen unterscheiden, die ein menschliches Gehirn genommen hätte. Denn KI kann unter anderem Muster in Daten effizienter und schneller erkennen als wir Menschen.
Eine Maschine ist für uns Menschen oft nicht greifbar. Vielleicht für jene, die in der Forschung sind und direkt am Objekt arbeiten mehr, doch für jene, die Tag für Tag ihrem Leben und Beruf nachgehen eher nicht.
Doch es gibt auch menschliche Züge, die schwer einzuordnen sind, die wir noch nicht durchleuchtet haben (und es vielleicht nie werden). Denken wir an Eigenschaften wie Einfühlungsvermögen und Humor: Es gibt auch Menschen, die diese Wesenszüge nicht aufweisen.
Wir wissen selbst noch nicht, wie sie überhaupt zustande kommen. Erst wenn wir dies verstehen, können wir versuchen, diese Kenntnisse auf eine Maschine zu übertragen.
Betrachten wir das Deep Learning aus dem Blickwinkel von Intelligenz. Und verstehen wir dabei, wie das Deep Learning funktioniert.
Es ist ein Zusammenschluss von algorithmischen Methoden zur "Abstimmung" neuronaler Netze auf der Grundlage von Daten. Doch was genau ist damit gemeint?
Ein neuronales Netz ist ein Computerprogramm, das sich lose an der Struktur des Gehirns orientiert und aus einer großen Anzahl sehr einfacher, miteinander verbundener Elemente besteht. Jedes Element nimmt numerische Eingaben entgegen und berechnet eine einfache Funktion (z. B. eine Summe) über die Eingaben. Die Elemente sind viel einfacher als Neuronen, und die Anzahl der Elemente und ihrer Verbindungen ist um mehrere Größenordnungen geringer als die Anzahl der Neuronen und Synapsen im Gehirn.
Deep Learning stärkt lediglich die Verbindungen in solchen Netzwerken. Deep Learning ist ein Teilbereich des maschinellen Lernens, eines dynamischen Teilbereiches der künstlichen Intelligenz.
In anderen Worten ausgedrückt:
“LLM’s is really just simple math executed on an enormous scale.”
Ein Deep Learning Modell ist also Mathematik pur. Ist Mathematik intelligent?
Jedes System des maschinellen Lernens - ob tiefgründig oder nicht - besteht aus den folgenden grundlegenden Komponenten:
Es ist wichtig zu verstehen, dass es sich bei den ersten fünf Komponenten der Architektur für maschinelles Lernen um manuell erstellte Eingaben (!) handelt; der menschliche Programmierer konstruiert jedes dieser Elemente, und sie liegen außerhalb der Kontrolle des Lernprogramms.
In der Regel analysiert der Programmierer das Verhalten des Lernprogramms, stellt fest, dass es nicht zufriedenstellend ist, und ändert eines oder mehrere dieser Elemente manuell. Dieser mühsame Prozess wird oft viele Male im Laufe eines Jahres oder länger wiederholt, bis das gewünschte Leistungsniveau erreicht ist.
Es ist bislang ein lang andauernder nach wie vor von menschlicher Hand gesteuerter Prozess. Natürlich gibt es mittlerweile auch den Bereich der selbstlernenden KI und hier sind die Lernkurven exponentiell ansteigend. Und genau hier ist der Ansatzpunkt für all die Science Fiction Szenarien, die seit vielen Jahren kursieren: die selbstlernende KI, die in ihrem Lernprozess immer mehr an Geschwindigkeit zunimmt und die nicht mehr kontrolliert werden kann.
Anfang April 2024 schrieb Elon Musk: “My guess ist that we’ll have AI that’s smarter than any one human around the end of next year.”
Darüber, ob es so gekommen ist, können wir uns Ende 2025 in aller Ruhe unterhalten! Die Fantasie der Menschen ist grenzenlos. Doch es kommen zwei wichtige Aspekte zum Tragen, wenn wir über die Zukunft der “erweiterten Intelligenz” nachdenken:
Um so wichtiger ist es zu fragen, wie die Übernahme der KI verhindert oder in die rechte Bahn geleitet werden kann? Das geht de facto nur mittels Regulierungen oder einer Art hippokratischem Eid, den es bereits gibt: Der "Holberton-Turing-Eid" für Entwicklerinnen und Entwickler von Algorithmen stellt die Menschlichkeit über die Technik.
Als nächste Frage ergibt sich daraus der Aspekt: wenn eine KI aus sich selbst heraus lernt, wo kann sie dann überhaupt noch reguliert werden? Auch die Programmierer selbst stehen hier vor einem noch ungelösten Rätsel.
Es hilft dennoch schon einmal den Begriff “künstliche Intelligenz” zu klären und ihn idealerweise auszutauschen gegen “erweiterete Intelligenz”. Das sorgt schon einmal für mehr Ruhe im System.
Wir dürfen die Entwicklung ganz fein und nachhaltig beobachten und viel mehr noch als das, wir dürfen für uns selbst die Frage klären: Wo stehe ich als Mensch? Wo grenze ich mich mit meinen Fähigkeiten von der KI ab? Und wo bin ich einzigartig?
Das Ziel besteht darin, achtsam die Weichen heute zu stellen und Verantwortung übernehmen, für die erweiterte Intelligenz und für uns selbst.
Aktuell halte ich es für extrem wichtig, dass wir Realität von Fiktion unterscheiden lernen und eine klare Trennlinie ziehen.
Da die meisten von uns weder Data-Experten, noch AI-Computing-Nerds, Data-Analysten oder AI Engineers sind, können wir uns nur schwer hineinversetzen, wie AI wirklich von Innen heraus funktioniert.
Ich bin, auch wenn ich mich wirklich tagtäglich damit auseinander setze, alles andere als auf dem neuesten Stand der Entwicklungen. Ganz einfach deshalb, weil ich nicht in der Forschung und Entwicklung tätig bin und Projekte, die heute iniziert werden erst in ca. 5 bis 10 Jahren mit dem Endprodukt in die Öffentlichkeit treten.
Alles geschieht hinter der Bühne, im Verdeckten. Egal, ob es das neue Modell von Mercedes ist oder das neue Gerät von Bosch. Jahrelang wird hinter geschlossenen Vorhängen geforscht und getüftelt, bis das Produkt der breiten Masse zugänglich wird.
Zudem dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass bei allem, was sich um Zukunftstechnologien, Super Computing und KI dreht, auch immer sehr schnell Science Fiction mit im Spiel ist. Ich gebe es ganz offen zu: wir sind alle geprägt von Filmen und mittlerweile von der Welle der Serien, die heutzutage existieren.
Die Bilder und Geschichten dieser Filme und Serien prägen uns enorm. Mehr und stärker und tiefer, als wir uns dessen gewahr sind.
Meine Kindheit war geprägt von Löwenzahn, Sesamstrasse, Ich heirate eine Familie und den Glücksbärchis. Bei meinen Kindern dreht sich heute alles um Teleportation, Vernetzung, Computer, Multiversen und den verschiedenen Galaxien.
Was ich damit sagen möchte ist, dass in den letzten 10 bis 20 Jahren eine Menge KI/Supercomputing Filme auf den Markt geworfen wurden, von denen wir alle irgendwas abbekommen haben.
Wir dürfen das Trennen. Wir dürfen sehr klar sein mit:
Was ist Realität?
Was ist Fiktion?
Wo verschwimmt beides miteinander?
Und vor allem: woran will ich glauben?
Was ist meine Realität?
Wichtig ist dabei auch Folgendes noch zum Schluss: Stelle dir vor, morgen kommt jemand zu dir und sagt: der neue Super Computer von IBM hat eine Lösung für das weltweite Wasserproblem gefunden und ein noch effizienteres System gefunden, wie man Wasser aufbereitet oder: der neue Supercomputer ist so intelligent wie eine Million Gehirne zusammen genommen.
Was würdest du tun? Im ersten Moment würdest du vielleicht nicken, im zweiten Moment würdest du nach den Nachweisen fragen. So würde ich auf jeden Fall vorgehen. Warum? Weil ich keine Vergleichswerte habe. In meinem Gehirn gibt es nicht genug Abgleichmöglichkeiten im Bezug zu den Dimensionen, in denen wir uns bei neuen Technologien bewegen.
Daher glaubt mein Gehirn im ersten Moment alles und im zweiten Augenblick beginnt es (zum Glück) dennoch zu hinterfragen. Und das ist wichtig!
Höre nicht auf, die Dinge in Frage zu stellen. Sieh dir alles an, sei offen, höre genau hin und sei dennoch kritisch. Setze die volle Kraft und Wucht deiner Gehirnkapazität ein, um in diesem Leben voll und ganz präsent zu sein.
Als Mensch.
Als Human Being.
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